
Unsere Gesellschaft wird reicher durch die Vielfalt aller Menschen, die in ihr leben.













































































Inklusion und Kunst
„There can be nothing exclusive about substantial art. It comes directly out of the heart of experience of life and thinking about life and living life.“
„Wesentliche Kunst schließt niemanden aus. Denn sie entsteht ganz ursprünglich aus der Erfahrung des täglichen Lebens, dem Nachdenken darüber und aus dem Leben selbst.“ Charles Yves (1874-1954)
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Michael Holzach „Deutschland umsonst“ (1982): im Frühjahr 1980 macht sich Michael Holzach auf den Weg, um einmal durch die Bundesrepublik und zurück zu wandern. Das Ziel: Erfahrungen zu machen, zu verstehen, wie ein Leben ist im Verzicht auf Alles, was unverzichtbar zu sein scheint : „….nur das Nötigste sollte mit: Schlafsack, Kochgeschirr, Feldflasche, Regencape, Kleidung zum Wechseln plus kurze Hose, Taschenmesser, Tabak, Pfeife, Streichhölzer, Zahnbürste, Tagebuch, Kamera mit 10 Filmen, Heftpflaster für die Blasen, Verpflegung für ein paar Tage und natürlich der selbstgeschnitzte Wanderstock aus Korsika. So unbelastet wie nur möglich wollte ich sein, ohne Uhr und damit ohne Zeug, ohne Karte und Kompass und damit ohne Orientierung, ohne Bücher und damit ohne Leben aus anderer Hand. Das Wichtigste aber, was ich zu Hause ließ, war das, was man gemeinhin zum Leben braucht: das liebe Geld, ohne das bisher nichts ging…..“
Und er sieht viel: Einsamkeit, viele Menschen, die in einem falschen Leben steckten, sich nicht befreien können, viele Menschen, die viel von sich zeigen. Je länger die Reise dauert, desto intensiver fühlt er, „in die Seele des Landes gereist zu sein“.
Ein weiterer Aspekt fordert ihn heraus: der Zustand von Umwelt und Natur. Am Beispiel des Flusses Emscher erlebt er, wie die Emscherquelle als strahlendreiner See sich beim weiteren Entlangwandern in ein „durch Menschenhand vernichtetes, stinkendes, einbetoniertes Gewässer (wandelte) , in dem kein Leben mehr möglich ist….“ Usw….
Ein sehr eindringliches, lesenswertes Buch, welches uns mehr als 40 Jahre nach seinem Erscheinen immer noch aktuell vor Augen führt, wie wenig wir als Gesellschaft verstanden haben, wirtschaftlichen Aufschwung, soziale, ökologische Verantwortung und eine eigene Sinnerfüllte Verortung synergetisch zusammenzudenken.
(in Anlehnung an einen Artikel von Volker Weidermann in „Die Zeit“)
Julia Krause-Harder „Die dünne Haut auf der wir laufen – ein Weltatlas“
Über einen Zeitraum von drei Jahren schuf Julia Krause-Harder eine beeindruckende, 250 qm große Weltkarte. Die Künstlerin sammelte bereits seit langer Zeit Wissen über Geschichte und Gegenwart aller Länder der Erde. Ihre Weltkarte entstand durch die kunstvolle Verarbeitung verschiedenster Stoffe mit unterschiedlichen Farben, Mustern und Texturen, aufwendige Stickereien, das präzise Nähen von Liniengeflechten und das Collagieren einzelner Teile. Ihre eigenen Reiseerfahrungen flossen dabei in die künstlerische Umsetzung ein. Das Ergebnis beeindruckt durch eine Vielfalt an Formen, Strukturen, Details und Materialien. Die in Hessen geborene Künstlerin arbeitet seit 2009 im renommierten Atelier Goldstein in Frankfurt am Main.
© 2024 Wienand Verlag, Köln, und die Autor/innen

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